Unabhängige Patientenberatung Deutschland informiert
Für bestimmte Personengruppen kann es empfehlenswert sein, an einer Untersuchung zur Früherkennung teilzunehmen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Person in einem Alter ist, in dem die Krankheit gehäuft auftritt.
„Steht dann neben einem zuverlässigen Test auch eine wirksame Therapie zur Verfügung, mit der sich die Krankheit im Anfangsstadium besser behandeln lässt als im fortgeschrittenen Stadium, kann der Betroffene von einer frühen Diagnose profitieren“, sagt Dr. Schenkel.
Falsch positiv und negativ
Allerdings können nicht alle Untersuchungen zur Früherkennung eine absolut sichere Diagnose liefern. So besteht die Gefahr, dass ein Test einen falsch negativen Befund liefert. „In diesem Fall erkennt der Test nicht, dass eine Erkrankung vorliegt. Dies kann dazu führen, dass eine frühe Behandlung unterbleibt.“
Zudem kann sich der Patient oder die Patientin durch den falsch negativen Befund in falscher Sicherheit wiegen. „Er oder sie ignoriert dann eventuell Symptome, die ihn oder sie sonst zum Arzt oder zur Ärztin geführt hätten.“
Fällt ein Test falsch positiv aus, zeigt er eine Erkrankung an, obwohl der Patient oder die Patientin gesund ist. Dann sind weitere Untersuchungen nötig, um den Erstverdacht zu überprüfen. „Für die Betroffenen kann diese Prozedur sowie die Sorge um die eigene Gesundheit eine große psychische Belastung darstellen“, sagt Dr. Schenkel.
Gefahr der Überdiagnose
Einige Untersuchungen zur Früherkennung bergen die Gefahr einer Überdiagnose. Darunter versteht man die Diagnose einer Krankheit, die zwar ohne Untersuchung nicht entdeckt worden wäre – andererseits aber auch keine Beschwerden ausgelöst und die Lebenserwartung des Patienten nicht vermindert hätte. „Eine unnötige Behandlung sowie das Wissen um die Erkrankung kann dann die Lebensqualität stark einschränken.“
In vielen Fällen ist die Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen sinnvoll – dennoch sollte jeder Mensch zuvor die Vor- und Nachteile anhand neutraler Informationen individuell gegeneinander abwägen. Informationsangebote und Entscheidungshilfen finden sich beispielweise auf
- www.gesundheitsinformation.de.
Sie haben Fragen zum Thema? Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) berät Sie kostenfrei und neutral unter
- 0800 011 77 22 und auf www.patientenberatung.de.
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